Gäbe es ein Medikament, das unser Herz stärkt, den Blutdruck senkt, den Blutfettspiegel günstig beeinflusst, die geistige Wachheit fördert, peripher entspannend wirkt, die Belastbarkeit der Knochen und Sehnen verbessert, unsere Muskeln wachsen lässt und die Durchblutung fördert und, nicht zu vergessen, unser Leben verlängert, dabei ohne Nebenwirkungen ist – was würden wir dafür bezahlen?
Es gibt dieses Medikament: Bewegung!
Prof. Wildor Hollmann, Sportmediziner
Prof. Wildor Hollmann, einer der renommiertesten Sportmediziner Deutschlands, bringt es auf den Punkt. Bewegung ist die beste Medizin. Kostenlos und ohne Nebenwirkungen.
Allerdings müssen wir selbst etwas dafür tun. Nicht der Arzt oder andere sind für unsere Gesundheit verantwortlich, sondern nur wir selbst.
Wir müssen nicht zum Supersportler werden. Auch als Sportmuffel können wir mehr Bewegung in unseren Alltag einbauen. Wichtig ist, dass wir bereits heute damit beginnen und nicht erst wenn es „zwickt” und möglicherweise zu spät ist. Es lohnt sich!
„Wer rastet, der rostet”, unser Körper braucht Bewegung.
Muskuläre Beanspruchung ist die entscheidende Größe zur Entwicklung und Erhaltung unserer Organe. Wenn wir uns bewegen, kommt unser Kreislauf in Schwung. Unser Herz pumpt sauerstoffreiches Blut in unseren Körper, unser Stoffwechsel wird angeregt, unser Blutdruck reguliert und unser Immunsystem produziert vermehrt Abwehrzellen.
Mit Bewegung können wir unsere Muskeln und Sehnen länger elastisch halten und unsere Knochen festigen. Auch unsere geistige Leistung verbessert sich durch Bewegung. Unser Gehirn wird besser durchblutet, Stresshormone werden abgebaut und die Ausschüttung von Endorphinen („Glückshormone”) angeregt. Bewegung gilt als wirksames Mittel gegen Depressionen.
Selbst bei schweren Krankheiten wie Krebs hat man mittlerweile erkannt, dass moderate Bewegung besser hilft als Schonung. Es gibt kein Medikament und keine andere Maßnahme, die einen dem körperlichen Training vergleichbaren Effekt besitzt.
Regelmäßige Bewegung …
„Es gibt nichts gutes, außer man tut es.” Wenn wir unsere Gesundheit langfristig erhalten möchten, kommen wir um Bewegung nicht herum.
Jede Bewegung ist gut. Wenn wir kein Sportfreund sind, dann können wir auch täglich eine halbe Stunde spazieren gehen.
Wichtig ist vor allem, dass wir uns regelmäßig bewegen und lange bewegungslose Phasen vermeiden. Denn nach einer schwedischen Studie reicht Sport in der Freizeit nicht aus, die negative Wirkung langen Sitzens zu kompensieren.
Gerade wenn wir berufsbedingt viel sitzen, müssen wir selbst für ausreichend Bewegung sorgen: öfters mal aufstehen, zum Kollegen laufen statt zu telefonieren, gezielte Bewegungsübungen ausführen.
Bewegung zwischendurch muss so selbstverständlich wie Zähneputzen werden. Vielleicht hat man nicht immer Lust, aber wir tun es für unsere Gesundheit. Der Aufwand ist gering, die positive Wirkung auf unsere Gesundheit groß.